Mag. Daniela Gayer

Meine Eltern hatten eine Firma in Linz. MW- Malerei Wagner Rudolf hieß der Betrieb. Und wenn Not am Mann war, mussten meine Schwester und ich mitarbeiten. So kam es, dass ich von klein auf viel Zeit in der Werkstatt verbrachte und sogar am handwerklichen Tun Freude fand. Mein Vater war ein Malermeister vom alten Schlag. Er konnte noch restaurieren, marmorieren, lasieren, Stuckaturen machen und vieles mehr. Seine Freizeit verbrachte er mit Schnitzen und Vergolden. Oft begleitete ich ihn, wenn er in Kirchen restaurierte. Er war ein Meister seines Faches  und führte sogar begleitend Buch über alle Werkstücke, Arbeitsschritte, Techniken, Erfahrungen und Tricks. Damals war leider in meinem Lebensweg noch keine Zeit für künstlerisches Arbeiten. Nach dem Tod meines Vaters übergab mir meine Mutter sein Vergolderwerkzeug und das Buch, auf dessen Umschlag mein Name von seiner Hand geschrieben stand. So als hätte er damals schon erahnt, dass ich  im Vergolden und künstlerischen Tun wahrlich Ausgleich und Freude finde. Ich danke ihm dafür!